Wärme für zu Hause
Gemeinsam mit ewz planen wir einen Wärmeverbund in Wettingen
Das Bedürfnis nach Wärme aus erneuerbarer Energie ist gross und wird in Zukunft stetig wachsen.
Der Einsatz klimaschonender Energieträger wird für die Standortattraktivität von Wettingen und Umgebung immer wichtiger. Deshalb haben wir Ende 2021 mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) einen Kooperationsvertrag abgeschlossen und mit einer Machbarkeitsstudie für einen grossen Wärmeverbund in Wettingen begonnen. Ziel ist es, den CO2-Ausstoss der Heizungen in der Gemeinde auf ein Minimum zu reduzieren.
Es konnten zwei grosse Gebiete in Wettingen ermittelt werden, in denen sich ein Wärmeverbund wirtschaftlich betreiben lässt. Die beiden Verbundgebiete laufen unter den Arbeitstiteln «Altenburg und Bahnhof» (auf der Karte grau markiert) sowie «Tägerhard» (auf der Karte gelb markiert) und reichen jeweils bis zur Alberich-Zwyssig-Strasse. Angrenzende Gebiete werden ebenfalls in Betracht gezogen (z.B. Schwimmbadstrasse etc.). So wäre gut die Hälfte von Wettingen im Wärmeverbund abgedeckt.
Die ausgewiesenen Gebiete weisen eine hohe Wärmeverbrauchsdichte auf und bieten daher gute Voraussetzungen für einen Energieverbund. Das Konzept des Wettinger Wärmeverbunds basiert auf einer zu hundert Prozent CO2-neutralen Wärmeversorgung über zwei Energiezentralen mit Holzschnitzelheizungen und Grundwasserwärmepumpen. Dabei gehen wir davon aus, dass rund 70 Prozent der Wärme aus Grundwasser und 30 Prozent mit Holz (Holzschnitzelfeuerung) erzeugt werden. Damit wird die Wärme unter anderem aus regional gewachsenem Holz gewonnen, und die Wertschöpfung bleibt in der Region.
Die Realisierung des gesamten Wärmeverbunds wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen und voraussichtlich im Perimeter Altenburg und Bahnhof beginnen. Wenn alles nach Plan verläuft, erfolgt die Baueingabe 2023. Die erste Wärmelieferung ist für 2026 vorgesehen. Sämtliche Liegenschaftsbesitzenden innerhalb des Verbundgebiets haben die Möglichkeit, ihre Liegenschaft an den Verbund anzuschliessen. Der genaue Umsetzungsplan wird noch erarbeitet. Potenzielle Kundinnen und Kunden werden von uns frühzeitig kontaktiert.
Es ist uns wichtig, Anwohnerinnen und Anwohner in den betroffenen Quartieren möglichst früh in den Planungsprozess miteinzubinden. Fragen und allfällige Bedenken sollen so rasch geklärt werden. Dafür sind zu gegebener Zeit Infoveranstaltungen vorgesehen.
DIE IDEE EINES WÄRMEVERBUNDS kurz ERKLÄRT
Bei einem Wärmeverbund werden viele Liegenschaften über eine zentrale Erzeugungsanlage mit Wärme versorgt.
Statt in jedem Gebäude eine eigene Heizung zu betreiben, wird an einem geeigneten Standort eine Heizzentrale erstellt. Die dort produzierte Wärme wird über ein Rohrleitungsnetz zu den einzelnen Liegenschaften geführt, wo sie direkt in den Heizkreislauf gelangt.
Für die angeschlossenen Liegenschaften bietet Heizen in einem Wärmeverbund ein hohes Mass an Einfachheit und Komfort. Brennstofflieferung und Wartung der Anlage werden zentral organisiert. Heizkosten sind planbar und unabhängig von Schwankungen globaler Öl- oder Gaspreise. Der Anschluss an den Wärmeverbund ist zudem platzsparend und benötigt nur geringfügige bauliche Massnahmen. Zu guter Letzt ist das Heizen in einem Wärmeverbund nicht nur kostengünstig, die eigene Heizung ist auch Teil einer effizienten, nachhaltigen und umweltfreundlichen Heizlösung.
Ein Anschluss lohnt sich
Kostenkontrolle, Versorgungssicher und Nachhaltig
Langfristig planbare Energiekosten
Wir übernehmen die Investitionen und tragen die finanzielle und technische Verantwortung. Sie bezahlen nur die bezogene Energiemenge und die installierte Leistung.
Versorgungssicherheit
Die Versorgung Ihrer Liegenschaft wird rund um die Uhr überwacht. Eine allfällige Störung beheben wir ohne Kostenfolge für Sie.
Nachhaltigkeit
Sie nutzen eine lokal vorhandene, erneuerbare Energiequelle und helfen mit, den CO₂-Ausstoss in Wettingen zu senken. Zusätzlich erfüllen Sie die aktuellen und zukünftigen energiepolitischen Anforderungen.
Fragen und Antworten
Für den wirtschaftlichen Betrieb eines Wärmeverbunds ist eine minimale Energiedichte der sich darin befindenden Immobilien notwendig. Ideal sind deshalb Quartiere mit vielen Mehrfamilienhäusern.
Innerhalb des ausgewiesenen Planungsperimeters ist die minimale Energiedichte gegeben. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Liegenschaften ausserhalb des Perimeters nicht auch erschlossen werden können.
Wenn sich ausserhalb des Perimeters genügend viele Wärmeabnehmer in der unmittelbaren Nachbarschaft finden, kann ein Anschluss geprüft werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass Mehrkosten, die im Zusammenhang mit der Erschliessung einer Liegenschaft ausserhalb des Perimeters entstehen, von den Eigentümern selber getragen werden, um so einen Anschluss an den Verbund zu ermöglichen.
Sobald die Planungssicherheit hinsichtlich der Energiezentrale besteht und der Realisierungsentscheid getroffen ist, wird auf unserer Website eine entsprechendes Anfrageformular aufgeschaltet. Anschliessend wird geprüft, ob ein Anschluss an Ihre Liegenschaft möglich ist und eine entsprechende Richtpreisofferte erstellt.
Entwicklung und Bau des Wärmeverbunds werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Als erstes wird eine Energiezentrale gebaut. Von dieser ausgehend, wird das Verbundsgebiet anschliessend in Etappen erschlossen.
Ziel ist es, den ersten Kundinnen und Kunden im Jahr 2025 Wärme zu liefern. Die vollständige Erschliessung des Planungsperimeters kann rund zehn Jahre in Anspruch nehmen.
Sollte die Heizungsanlage einer Liegenschaft schon vor der Erschliessung durch den Wärmeverbund ersetzt werden müssen, prüfen wir ab einer Anschlussleistung von 100 kW eine mögliche Übergangslösung.